Vorbilder

Laura Kampf

Tue Aug 05 2025
Laura Kampf
Wir sehen bei anderen immer nur den Glanz, das Ergebnis, den Erfolg. Das schüchtert uns dann umso mehr ein. Das bekommen wir ja nie hin! Da brauchen wir ja gar nicht erst anzufangen. Wie klein jeder mal angefangen hat, wie kontinuierlich auch unsere größten Vorbilder, einen Schritt nach dem anderen gehen mussten, um heute da zu sein, wo sie sind, das blendet unser Gehirn dann gerne aus.

Doch ohne all diese mutigen kleinen Schritte, das Scheitern, das Umdenken, Durchhalten, Weitergehen gäbe es all die wunderbaren Menschen, Erfolge und Geschichten gar nicht. Und das tolle an diesen kleinen Schritten ist, dass diese, wenn wir uns darauf fokussieren, durchaus machbar sind. Eins meiner größten Vorbilder ist Laura Kampf.

Sie hat so eine unglaublich herzliche Art, ihre „Einfach-Machen-Mentalität“ steckt an und sie erinnert mich immer daran, dass Mut zum Unperfektsein so wichtig ist, damit die eigene Kreativität sprudeln kann. Allein wenn ich ihr zuschaue kann ich mein inneres Kind jubeln, tanzen und Seifenblasen pusten fühlen. Laura Kampf ist definitiv einer der Menschen, die mich immer wieder inspirieren, die mich daran erinnern, den Mut nicht zu verlieren. Immer auf das eigene Gefühl zu hören. Und einfach anzufangen. Dann findet man schon einen Weg.

Sie hat auch nicht mit der perfekten Werkstatt und ganz vielen Followern angefangen, mit der Top-Sendezeit bei der Sendung mit der Maus. Sie hat auf ihr Gefühl gehört. Auf dieses starke Gefühl, dass alles andere einfach nicht geht. Dass sie sich ihre Welt selbst gestalten muss. Entgegen aller Widrigkeiten. Was für die meisten wahnwitzig und leichtsinnig erscheint, kann für andere Lebens rettend sein.

Als ich Sara Webers Podcast WORK WORK WORK mit Laura Kampf als Gästin gehört habe, hat diese tatsächlich genau das beschrieben, was ich auch immer gefühlt habe und daran musste ich in diesem Moment ganz dringend erinnert werden. Als ich noch jünger war, habe ich es sehr bewusst gehabt, konnte es formulieren, war stolz darauf. Doch mit der Zeit, dem Ernst-August des Lebens, den Rechnungen, der Verantwortung, den vielen Stimmen um mich herum, habe ich dieses Sich-Selbst-Bewusstsein fast verloren. Habe diesem Gefühl und der wichtigsten Stimme manchmal sogar misstraut, habe sie verantwortlich gemacht für meine Probleme, habe mich oft verflucht und habe versucht, diesen Teil von mir loszuwerden, mich anzupassen, „verantwortungsvoll“ und „vernünftig“ zu sein. Und mit jedem Versuch wurde ich trauriger, verzweifelter und entfernte mich immer weiter von meinem Ziel, von mir selbst. Dabei war die Lösung so einfach. Ich brauchte den Mut, den ersten Schritt zu gehen, und dann den zweiten und den nächsten und den übernächsten. Ich habe einfach ganz dolle gespürt, dass ich darauf vertrauen muss, auf diese Energie, auf mich und dass alles andere eben einfach nicht geht. Verantwortung zu übernehmen und vernünftig zu handeln kann auch bedeuten, auf diese für andere verrückt erscheinende Stimme zu hören und sich seine eigene Welt zu erschaffen. Sich selbst zu kreieren und alles um einen herum so gestalten, dass es zum eigenen Selbst passt und nicht umgekehrt.

Das tolle daran ist, dass diese Energie dann auch dabei hilft, die vielen Widrigkeiten zu überstehen, einem den langen Atem für die vielen Umwege gibt und ganz sicher für kreative Lösungsansätze sorgt, wenn alles verloren scheint.

Losgehen. Paso a paso.
ES

Eva Schell

Schreiben ist meine Sprache.